Es ist schon dunkel, als wir uns dem Platz nähern, der in der ioverlander-app als möglicher Übernachtungsplatz bei San Carlos, auf dem Weg zum Vulcano Arenal angezeigt wird. Außer ein paar Häusern, die sehr privat aussehen, sehen wir nichts. Enttäuschung. Also müssen wir uns wohl nochmal auf die Suche machen … Da kommt ein junger Mann auf uns zu gelaufen. „Guten Abend! Können wir hier irgendwo über Nacht stehen?“ fragen wir mit einem letzten Hoffnungsschimmer. „Ja, ja! Kein Problem! Kommen Sie!“ Er geht uns voraus. Da scheint es tatsächlich noch ein Restaurant zu geben. Ein Mann kommt uns entgegen. „Können wir hier campieren?“ „Ja, wo Sie wollen!“ Wir steigen aus. „Bienvenidos!“ Er streckt uns die Hand entgegen. „Ich bin Rudi. Und das ist meine Frau Rosi.“ „Wir sind Stefanie und Andreas.“ „Bienvenidos, Stefanie, boenvenidos, Andreas! – Sucht euch einen Platz aus. Wenn ihr wollt, könnt ihr bei uns im Restaurant zu Abend essen. Oder morgen frühstücken. Muss aber nicht sein. Kein Problem!“ „Danke! Und wieviel kostet die Übernachtung?“ „Das sehen wir morgen. Ihr könnt überlegen, was es euch wert ist.“
Es erstaunt mich immer wieder, wie herzlich und freundlich uns viele Menschen hier begegnen.
Nach einer wunderbar ruhigen, dunklen Nacht wecken uns die Vögel: ein Tukan, Kolibris und andere; weiter entfernt hört man Brüllaffen.
Rudi und Rose zeigen uns ihren wunderbaren Garten und da gibt es tatsächlich Faultiere! Dieses hat sich eingerollt, weil es ein Baby im Arm hat und weil es sowieso morgens um 10 noch schläft.

Sonst würde es wohl so aussehen:

Und in einem Blätterhaufen sind auch die kleinen roten Frösche, von denen wir gehört, die wir aber bisher noch nicht gesehen haben.

Leider verlassen wir dieses schöne Land nun wieder. Sicher werden mir die sattgrünen Wälder, die für ein angenehmes, feuchtes Klima sorgen,

und die exotischen Tiere, die wir hier gesehen haben, in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel diese süßen Pizotes oder Coatis

die Papageien und Tukane

… Fast ein Drittel der Landesfläche steht unter Naturschutz. Es heißt, wenn wir es schaffen, ein Drittel unsere Länder und Ozeane zu schützen, wird die Erde sich generieren. Wie wäre es, wenn wir nicht nur im Schwarzwald, sondern auch im Taunus, im Odenwald, im Bergischen Land und Sauerland, an Nord- und Ostsee, im Harz … Nationalparks einrichten würden? Würden sich die klimatischen Verhältnisse wieder verändern, Tiere und Pflanzen sich wieder oder neu ansiedeln und ausbreiten? – Ja, dann gäbe es weniger Platz für intensive Wald- Landwirtschaft und Industrie… Wir müssten uns neu organisieren …
Die Costa Ricaner jedenfalls scheinen (inzwischen) sehr stolz auf ihre Natur und den Artenreichtum ihres Landes zu sein.
Noch etwas bemerkenswertes: Nach einigen leidvollen kriegerischen Auseinandersetzungen hat man hier 1948 die Armee abgeschafft. Im ehemaligen Hauptquartier in San José ist nun das Nationalmuseum untergebracht. Und im Innenhof der ehemaligen Festung ist jetzt ein Schmetterlingsgarten.

🙂