California Beach II

Herausragend unter all den Beaches, die wir in den letzten Tagen besucht haben, war natürlich Venice Beach – das einzige, was wir von Los Angeles gesehen haben.

Um es gleich zu sagen: Meinem Eindruck nach hat diese berühmte Strandpromenade ihre besten Zeiten schon hinter sich. Aber es ist immer noch sehr besonders, vor allem das Gemisch an Menschen und Kulturen, das sich hier versammelt:

Mir fällt zuerst eine Gruppe von Menschen auf, die hier offensichtlich am Strand leben. Ein kleine Community von Wohnungslosen, die hier ein Dach über dem Kopf, etwas Schatten, Toiletten und Wasser finden. Einer der älteren Männer hat ein Fahrrad und offensichtlich Zutaten für ein gutes Frühstück dabei: ein Glas Orangensaft für den einen, eine Zigarette für den anderen „Mitbewohner“, und die Frau, die noch unter einem Regenschirm schläft, wird liebevoll mit einem großen Pot Kaffee geweckt.

An der Stranpromenade reihen sich Restaurants, Cafés und Klamottenläden aneinander, wie in anderen Badeorten, nur etwas schäbiger, eher alternativ als schick, lieber provokant als schön. Aus verschiedenen Lautsprechern ertönt Musik aus den 70er und 80er Jahren – es könnten auch Andreas‘ Playlists sein.

Mir fällt der Stand der „Veterans for Peace“ ins Auge, zwei ältere Herren, die sich mit ihren strengen Militäruniformen von den anderen bunten Ständen abheben. Bemerkenswerter Weise werben sie mit einem Zitat von Hermann Göring für ihre Sache:

Daneben wirken die Trump-Unterstützerinnen – wenigstens hier – eher blass:

Eine lange Reihe von Graffity-Künstlerinnen, Tarotkartenlesern – deren Künste wir diesmal nicht im Anspruch nehmen – und anderen Kreativen. Daneben tummeln sich auf einer Skatboardbahn Menschen aller Geschlechter und Altersgruppen – einige wirkliche Akrobaten, und schön anzusehen.

Beim Mittagessen erfreuten uns zwei junge Musiker mit Santana und U2-Sounds:

Im Rückblick wirkt dieses schräge Gehabe auf mich fast etwas angestrengt. Andererseits gibt es hier tatsächlich Raum

für freie Meinungsäußerung und sehr unterschiedliche Lebensstile. – Na ja, etwas schräg muss man schon sein, oder zumindest eine gewisse Offenheit für Schrägheitenbaöler Art haben.

1 Anmerkung zu “California Beach II

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