Nach unserem „Yosemity-Erlebnis“ landen wir am New Melones Lake, einem azurblauen Stausee inmitten lieblicher Hügel. Genau richtig, um die großartigen Aussichten, die schönen Anstrengungen und den Schrecken unserer Wanderungen im Nationalpark abklingen zu lassen. Innerlich und äußerlich Abstand gewinnen – auch gegenseitig.
Andreas fährt mit dem Boot raus, ich wandere ein paar Stunden am See entlang.

Es fällt mir gar nicht so leicht, mich aus unserer nun 10 Wochen lang erprobten Zweisamkeit zu lösen, Andreas seiner Wege ziehen zu lassen und stattdessen meine Begleiterin, die Angst, zu begrüßen. Seit wir Augenzeugen dieses tragischen Unglücks der beiden jungen Frauen in Yosemity waren, ist sie noch lauter geworden. Und hier stehen mir nicht nur mein mangelnder Orientierungssinn, sondern auch noch Klapperschlangen und Berglöwen, vor denen auf Schildern am Weg immer wieder gewarnt wird, als Angstobjekte zur Verfügung.
Wieder bleibe ich vor all dem, ebenso wie vor Stürzen und abbrechenden Bäumen bewahrt – und finde auch ohne Probleme wieder zu unserem Campingplatz zurück.

Ich freue mich so, dass du lebst!