Eingeschlossen

Zwei Tage in einer Autowerkstatt. Ich hatte es befürchtet, geahnt, aber doch gehofft, es würde anders kommen. Das Gute ist: José, ein wirklich genialer Mechaniker aus Leidenschaft, hat den Fehler gefunden – und noch mehr. Luis, dem die Werkstatt gehört, hat viele Stunden kopfüber im Motorraum unseres Sprinters verbracht und nun scheint es soweit zu sein: der Motor läuft. Wir sind frei!

So praktisch es auch war, dass wir in diesen Tagen im Sprinter schlafen und essen konnten – es war auch ein bisschen schrecklich. Die Werstatt ist mehr oder weniger ein Wellblechverschlag ohne Fenster, nur in der Decke gibt es ein paar lichtdurchlässige Wellblechplatten. Außer unserem stehen noch 3 weitere Autos hier. Es ist eng, an allen Seiten sind Regale vollgepackt mit Dingen, die ich nicht einordnen kann und überall hängt dieser typische Autowerkstattgeruch nach Ölschmiere und Metall in der Luft.

Nachts schließt Luis das große rote Metalltor von außen ab und wir sind sicher – nur fühlt es sich nicht so an.

In der ersten Nacht muss ich mich anstrengen, um die aus Fernsehkrimis gespeisten Bilder von entführten Personen, die in alten Fabrikhallen gefangen gehalten werden, wegzuschieben. Wenn mir das einigermaßen gelungen ist, stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn es eine Explosion gäbe, bei den vielen Motoren, Maschinen und Zeug, die hier herumstehen.

Wir haben es überlebt! Andrras hat „seinen“ Motor noch besser kennengelernt. Und die zweite Nacht war okay. Man kann sich an so vieles gewöhnen.

1 Anmerkung zu “Eingeschlossen

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