Honduras

Um von Nicaragua nach Guatemala zu kommen, wählen wir in Honduras diesmal die Strecke entlang der großen Städte Tegucigualpa, Comayagua und San Pedro Sula zur Karibikküste. Das Land ist als Reiseziel nicht ganz so beliebt. Es gibt eigentlich keine Campingplätze und die Sicherheitslage hat keinen guten Ruf. Obwohl man auch hier El Salvador nacheifert, haben Programme zur Bekämpfung der Bandenkriminalität bisher noch nicht gegriffen, heißt es. – Vielleicht, weil Honduras eine Demokratie ist und von Kollektivstrafen und Verhaftungen ohne Gerichtsverfahren absieht?

Uns begegnen alle Menschen freundlich, manche etwas schüchtern, andere sehr interessiert, wie der Mercedes-Rundhauber-Fahrer, der uns im Stau zuwinkt und dann neben uns die Scheibe herunterdreht und fragt: „Woher kommt ihr?“ „Aus Alemania.“ „Ah, Alemania! Und wohin fahrt ihr?“ Ich nenne den Namen einer Stadt, der mir gerade einfällt. Alles andere wäre zu kompliziert. „Da ist es schön! Gute Fahrt!“

Die großen Durchgangsstraßen sind hier ganz gut ausgebaut. Abseits dieser Hauptverkehrswege sieht es anders aus:

Überhaupt ist der Straßenverkehr bestimmt das Gefährlichste in diesen Ländern. Mich stressen die unzähligen Mopeds, die sich von allen Seiten durch den Verkehr schlängeln.

Leider ist es mir noch nicht gelungen, eines dieser Familienausflugsmopeds zu fotografieren: Vater, Mutter und zwei Kinder, das ältere vorne, das kleine zwischen die Erwachsenen geklemmt – wer braucht da ein Auto? Auch die Helme schenken sich viele, für die Babies gäbe es sowieso keine.

Die allgegenwärtigen Pickups transportieren leicht 10 Personen auf der Ladefläche – gerne stehend. Vollbeladene Busse, die es nicht mögen überholt zu werden, Trucks und dazwischen außer Mopeds noch Fußgänger und, vor allem in Nicaragua, Pferdegespanne. 😵‍💫 Tja, und wir selbst haben ja auch schon zur Verkehrsunsicherheit beigetragen.

Tegucigualpa heißt Honduras‘ Hauptstadt und die Kluft zwischen dem, was wir sonst von diesem Land gesehen haben und dem Stadtzentrum (das Bild habe ich geklaut) ist frappierend. Typisch für sog. „Entwicklungsländer“: Stellenweise haben sie es schon „geschafft“, sich dem Lebensstandard und -stil der nordwestlichen Hemisphäre anzupassen, aber im Großen und Ganzen sind sie halt noch etwas „zurückgeblieben“. (Unten: eine Boutique mit „ropa americana“, amerikanischer Kleidung? Wohl doch eher second hand.)

Es ist für mich immer wieder schmerzlich zu sehen, mit wie viel Anstrengung viele Leute hier versuchen, das nachzuahmen, was wir Zivisilation nennen – und sich dabei selbst verraten.

Wir nutzen den Vorteil dieses Eifers und kaufen in „La Colonìa“ – was für eine Name! – einer europäischen Supermarktkette für Reiche ein.

Auch in Honduras finden wir jeden Abend einen schönen Platz, an den „Cascadas der Triunfo“, zu denen uns eine 8km lange Schotterpiste führt,

im Aurora-Freizeitpark, der während der Woche leer ist,

und neben einem verlassenen Restaurant am Karibik-Strand

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