„Houston, wir habe ein Problem“

scheint das zu sein, was vielen Leuten einfällt, wenn sie den Namen dieser Stadt an der Westküste Texas‘ hören. Ein Zitat aus dem Spielfilm über die Rettung der Apollo 13, die auf dem Weg zum Mond durch eine Explosion in einem Treibstofftank in Not geriet. Dank guter Kommunikation und effektiver Zusammenarbeit der drei Astronauten mit dem Kontrollcenter in Houston, konnte die Mannschaft gerettet werden und sicher wieder auf der Erde landen.

Ich kenne den Film (noch) nicht und habe nach einer dieser fast schlaflosen Nächte auch nicht wirklich Lust, mich mit diesen außerirdischen Themen zu befassen.

Glücklicherweise weiß Andreas, was er will und führt mich durch die riesige dunkle Halle, in der es Flugsimulatoren, Filmsäle, Forschungseinrichtungen für Kinder, einen Fastfoodshop, eine Ausstellung über die Weltraummissionen der NASA und vielleicht noch mehr gibt. Leider wird der Film „Moonwalker“ mit Tom Hanks heute nicht gezeigt. Wir entscheiden uns altersbedingt gegen die Flugsimulatoren und sehen uns die Ausstellung an.

Ich erinnere mich an den Sommertag im Juni 1969. Wir, meine Eltern und  ich, Tanten und Onkel, Cousinen und Vettern, sind bei meinen Großeltern im Wohnzimmer. Der Fernseher läuft und wir werden Zeuge, wie der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzt. Wir sehen den weißen Mondmann vor schwarzem Hintergrund auf dem kargen grauen Mondstein stehen. Für mich als 4jährige, kein großes  Ding, für die Erwachsenen aber wohl doch, vor allem  für meinen Opa, für den dieser Schritt 24 Jahre nach dem Ende des Krieges wohl das Versprechen einer friedvollen Zukunft birgt.

Auch wenn ich Raumfahrt und Frieden nicht unmittelbar in Verbindung bringe, berührt mich, dass in den Raumfahrtmissionen und heute auf der Internationalen Raumstation (ISS) Menschen unterschiedlicher Nationen, auch Amerikaner und Russen, zusammenarbeiten. Allerdings erschreckt mich die Erkenntnis, dass es beim aktuellen Weltraumprojekt Artemis tatsächlich um die zukünftige Besiedlung des Mars geht.

Immer wieder berühren mich die Fotos von der Erde, dem erstaunlicherweise blauen Planeten, und der Gedanke, dass sie seit Jahrmillionen so unermüdlich durchs Universum kreist und bei all den Strapazen. Die wir ihr auferlegen, noch niemals ihre Bahn verlassen hat.

1 Anmerkung zu “„Houston, wir habe ein Problem“

  1. Martin

    Den Film „Apollo 13“ habe ich mindestens 3 x gesehen. Erste Klasse. Auch ich saß bei der 1. Mondlandung mit der ganzen Verwandschaft vor dem Schwarzweiß.TV meiner Großeltern. Alle anderen hatten noch gar kein TV. Meine Großmutter sagte damals: „Dafür wird Gott die Menschen strafen“. Damals hielt ich das für Blödsinn – heute nicht mehr. Ich denke, sie hat instinktiv erkannt, das diese Art des „Fortschritts“ Ausdruck menschlicher Hybris sein könnte oder zumindest werden könnte, sofern sich der menschliche Geist dabei zu weit von den spirituellen Gesetzen entfernt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert