Seit gestern früh steht der Camper vor einem McDonalds auf Cape Cod und stringt nicht mehr an.

Dieses Mal gar nicht mehr. Wir haben es erst noch locker genommen und gehofft, dass sich das Problem nach einer Pause von selber löst, so wie beim letzen Mal. Stefanie hat auch im Internet recherchiert und die Theorie entwickelt, dass es daran liegen könnte, dass wir die Türen zu lange offen gelassen haben, währnend der Zündfschlüssel steckte. Und das das Auto eine zeitgebundenen Wegfahrsperre aktiviert hat.
Also haben wir und erst mal auf den Weg zu einer schönen Bucht mit Sandstrand und einem kleinen Hafen gemacht, die 45 Min von hier entfernt zu Fuß zu erreichen ist.

Nachdem wir dort einige Zeit verbracht hatten sind wir wieder zurück und haben versucht, den Wagen zu starten. Nada, keine Reation. Ich habe dann den Anlasser lokalisiert und mit dem Hammer darauf geklopft um ggf. den Magnetschalter zu lösen. Haben noch dies und jenes versucht, alles ohne Erfolg.

Tagsüber kann ich das weitgehend gut halten, aber vor allem nachts bringt mich die Situation an meine Grenzen. Ich habe noch keinen Weg gefunden, mit einem derartigen Ausmaß von Nichtwissen umzugehen: Kann der Abschleppdienst den Camper überhaupt abschleppen? Zu welcher Mercedes Niederlassung sollen wir ihn abschleppen? Wie lange wird die Raparatur dauern? Können wir währenddessen im Camper schlafen? Was machen wir wenn nicht? Was machen wir bei einer längeren Reparaturdauer, es könnte sich durchaus um Wochen handeln, sollten Teile in Deutschland bestellt werden müssen? Was wird das alles kosten? Können wir unseren Wwoofing Start am 25.8. einhalten oder ggf. mit der Bahn anreisen und gleich damit starten, während der Camper in Boston steht?
Ich versuche immer wieder, die Situation in den Griff zu bekommen und weiß gleichzeitig auch, daß das nicht möglich ist. Nur es fehlt mir eine Alternatieve. Und ich sehe, dass Stefanie mit der Situation weniger Schwierigkeiten hat als ich.
Hoi Stefanie, hoi Andreas,
wir haben hier Hochsommer vom Feinsten, essen selbstgebackenen Zwetschgenkuchen (Rezept von meiner Urgroßmutter) und schieben ’ne eher ruhige Kugel. Sind gespannt, wie’s bei Euch weitergeht. Manchmal stellt sich heraus, dass Stolpersteine für irgendwas wichtig sind und – wer weiß? – sich daraus sogar positive Fügungen ergeben. Das hoffen wir für Euch.
Ganz liebe Grüße vom Hochrhein
Martin & Anniek
Boah, ihr, was für ein Zittern!
Dieses Nichtwissen ist so eine unendlich groß scheinende Herausforderung!
I feel with you, dear friend, Andreas!
Christine