Schnorcheln ist für mich eher eine Mutprobe als eine Freizeitbeschäftigung. Aber angesichts der Bilder vom türkisschimmernden Wasser über dem Barrier Riff, das sich direkt vor der Küste Belizes und Yucatans erstreckt, will ich nicht feige sein. Wir melden uns also zu einer dreistündigen Schnorcheltour von der kleinen Insel Caye Caulker aus an.

Am Abend vorher hat Andreas Halsschmerzen und etwas erhöhte Temperatur. Es gibt also noch die Chance, dass unser Ausflug ins Wasser fällt. Nein, am Morgen entscheidet mein Liebster, sich das frühe Aufstehen, die 45-minütige Bootsfahrt von Belize-City aus zur Insel und die Schnorcheltour nicht entgehen zu lassen. Mit uns ist noch ein junges Paar, auch aus Deutschland, der Guide, der Käptn und ein kleiner Hund an Bord.

Bis zum Riff sind es nur wenige hundert Meter. Schon sind wir an der ersten Schnorchelstation: Brille auf, Flossen an und rein, bevor ich es mir anders überlege.

Das verblüffende finde ich, dass es von außen so ausssehen kann, als dümpele man etwas verloren an der Wasseroberfläche, während wir durch unsere Brillen in eine ganz andersartige Welt eintauchen.

Uups, diese Unterwasserwelt, die sich uns hier im klaren Wasser so unverstellt eröffnet, verschlägt mir erstmal den Atem.
Nach einem kleinen Panikanfall und ein paar beruhigenden Worten unseres Guides kann ich den Ausflug wieder genießen: kleine leuchtend-blaue Fischlein, eine Moräne, die sich träge aus ihrem Loch heraufschlängelt, Korallen in vielfältigen Formen, ein Schwarm blauer Fische – hoffentlich keine Piranhas?…
Für die zweite Station sind Haie angekündigt, genauer, Ammenhaie, die viel kleiner als der Wahlhai, den wir vor der Baja California gesehen haben, sind und völlig harmlos (versichert uns der Käptn).
Da sind sie! Allerdings ist es nicht einem wunderbaren Zufall zu verdanken, dass wir gleich eine ganze Horde dieser gar nicht so furchterregenden Fische und dazu noch einige sich elegant durchs Wasser wellende Rochen treffen. Der Käptn wirft kleine Fische ins Wasser, die sie anlocken. Sicher heute nicht zum ersten Mal.
Trotzdem bin ich berührt, wie wenig feindlich und mir scheint, fast neugierig diese fremden Wesen uns begegnen. Und ich bin beeindruckt von meinem Mut, mitten zwischen ihnen herumzuschwimmen.
Bei einem dritten Schnorchelgang sehen wir einen Schwarm von silber-gelben Fischen, die uns mit jeweils einem ihrer runden immer offenen Augen ansehen, sich dann aber doch verziehen… und tausende dieser weiß-roten Muscheln, die Sie am Strand verkaufen.
Schon sind drei Stunden um. Leider habe ich wieder vergeblich gehofft, eine der großen Meeresschildkröten zu Gesicht zu bekommen. Ein schöner Ausflug, ein wunderbarer Einblick in die Meereswelt, die hier so klar und lebendig erscheint.
Whowww!
So einzigartig 😍