Pura Vida!

Inzwischen sind wir in Flores, im Nordosten Guatemalas. Für Backpacker und anders Reisende ist diese Stadt am Lago Petén Itzá der Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Maya-Ruinen in Tikal. Natürlich wollen wir auch dahin. Aber erstmal wollen wir uns das Städtchen anschauen und Andreas will mal wieder Fisch essen gehen. Unser Übernachtungsplatz liegt am Rande der Stadt und ist eher eine Baustelle. Aber die Besitzer begrüßen uns sehr freundlich und schaffen Platz. Mit dem Tuc-Tuc fahren wir zur „Isla de Flores“, wo wir mehr Touristen als Einheimische treffen – weil es hier auch wirklich nett ist.

Es gibt ebensoviele Restaurants wie Souvenirshops – und sogar ein Tattoo-Studio, auf das Andreas zielstrebig zugeht.

Wir waren beide noch nie in einem Tattoo-Studio und sind ein bisschen aufgeregt, als wir die blaue Tür öffnen.

Dahinter sieht es so aus, wie ich mir so ein Studio im schlimmsten Fall vorgestellt habe. Immerhin sitzen vorne in dem schmalen Raum auf einem abgeranzten Ledersofa eine Frau mit zwei offensichtlich gesunden Kindern. Das beruhigt mich etwas. Als sich die Augen etwas an das schummrige Licht gewöhnt haben, taucht aus dem Dunkel ein Mann auf, Tattoos vom rasierten Schädel bis zu den Füßen. Adolf Rubio ist wohl diplomierter Tattoomeister.

Trotzdem bin ich erstaunt, dass Andreas ohne Zögern sagt, was er sich wünscht: „Pura vida!“ „Das volle Leben!“, was als Lebensmotto der Costaricaner bekannt und dort die Antwort auf alle Fragen ist. Ich bin gespannt und frage mich, ob ich mir auch ein Tattoo gönnen sollte. An den Wänden hängen einige Vorschläge. Vielleicht so etwas?

Aber das würde jetzt zu lange dauern.

Andreas ist nach 10 Minuten fertig.

Hat gar nicht weh getan. Und hier ist es, das „volle Leben!“

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