Wir sind wieder an der Ostküste, jetzt in der Karibik, südlich von Puerto Limón in Costa Rica. Wieder haben wir einen Platz unter Palmen gefunden, diesmal auf einem kleinen Campingplatz, den wir ganz für uns alleine haben. Der Strand ist menschenleer. Außer unseren gibt es noch zwei Fußspuren im Sand: die des Campingplatzbesitzers und seiner kleinen Enkelin. Eigentlich traumhaft – aber ES REGNET! Den ganzen Tag lang geben die Wolken kein winziges bisschen Blau am Himmel frei.

In mir tauchen Bilder von vielen verregneten Tagen meiner Kindheitssommer auf. Heutzutage sollte man sich ja freuen, wenn es regnet. Und dieses Land mit seinen üppigen Wäldern und all den Tieren, die sich darin tummeln, zeigt, wie viel Lebendigkeit das himmlische Nass zu spenden vermag.

– Aber ich freue mich nicht. Für mich fühlt sich der Regen an wie eine Strafe.
Ich finde mich undankbar und kann es nicht ändern.
Ich will nach Hause! Wie schön wäre es, jetzt den Ofen im Wohnzimmer anzuheizen und sich bei einem knisternden Feuerchen auf das Sofa zu fletzen und einen schönen Film zu gucken …
Der dunkle Himmel treibt mich in eine echte Sinnkrise. Wozu diese Reise? Was will ich noch erleben? – Wir haben schon so viel gesehen und erlebt! Ich bin so voll wie die Wolken. – Nächste Woche werden wir mal wieder mindestens zwei Tage in einer Autowerkstatt verbringen. Kann es denn sein, dass das Auto unsere Reise bestimmt?? Andreas kommt mit seinem Fabel für Autos und Motoren ja vielleicht noch auf seine Kosten, aber ich? – Ich fühle mich wie ein Stück Treibholz, am Strand angeschwemmt und nun durch Sand festgesetzt.

Statt Muscheln und Perlmutt anzusetzen bekomme ich noch mehr graue Haare…
Am nächsten Tag – o Wunder – sieht die Welt anders aus. Sonnenschein und blauer Himmel!

Wir fahren noch ein Stück weiter nach Süden, in Refugio Nacional de Manzanillo, südlich von Puerto Viejo.


So kann es in der Karibik auch aussehen: blauer Himmel, blaues Meer, üppige grün-grün-grüne Vegetation, Affen und grüne Papageien in den Bäumen. Wie schön das Leben sein kann!
Einfach einen lieben Gruß. Ich sehe mit Interesse diese Fotos und lese Eure Reiseberichte, bin selbst aber froh und sehr, sehr danklbar, endlich meine angeborene Häuslichkeit so richtig ausleben zu können 😉 So lange ich lebe habe ich mir dieses passende Zuhause gewünscht und dazu die Zeit, es richtig zu genießen.