San Antonio

ist zwar nicht die Hauptstadt des Bundesstaates Texas, aber sie beherbergt sozusagen den Gründungsmythos dieses Staates: „The Alamo“. Zuerst eine Missionsstation, dann eine Festung, in der sich Texaner und Mexikaner erbitterte Kämpfe lieferten, bis Texas 1836 seine Unabhängigkeit von Mexiko erklärte. Das, was wir von San Antonio gesehen haben, ist wirklich schön. Wir erkunden die Stadt vom „River Walk“ entlang des San Antonio River.

Angesichts der schön angelegten Promenade spüre ich den Kulturschock. Nach vielen – nicht alle Städte sind so -chaotisch verbauten, lauten und abgasverseuchten Städten in Mesoamerika erscheint mir diese Metropole geradezu märchenhaft schön. In der Kathedrale wird des verstorbenen Papstes Franziskus gedacht.

Aus Nostalgiegründen essen wir in einem mexikanischen Restaurant. – Die Quesadillas sind vegetarisch und tatsächlich besser- oder eher meinen Geschmacksnerven angepasst als die, die ich in Mexiko gegessen habe – natürlich auch viel teurer.

Auch die mexikanische Musik, die drei Musiker gegen eine kleine Spende von 20 $ anbieten, gefällt mir besser, als das, was ich gewöhnlich in Mexiko gehört habe. Leider ist Andreas nicht bereit, das Geld für ein Ständchen auszugeben.

Erstaunlich, wie sich Zeiten und Perspektiven ändern. Als die ersten Spanier mit Hernan Cortez 1519 zum ersten Mal Tenochtitlan, die Hauptstadt des Aztekenreiches, sahen, waren sie überwältigt von der Schönheit und Größe dieser Stadt auf dem Texcoco-See. Damals schrieb Hernan Cortez, der mit seinem Heer die Stadt zwei Jahre später dem Erdboden gleich machte. an König Karl V.:

„Die große Stadt Tenochtitlan [Mexiko] liegt in diesem Salzsee, und vom Festland bis zu den dichteren Teilen beträgt die Entfernung, egal welchen Weg man wählt, zwei Meilen. Es gibt vier Alleen oder Eingänge zur Stadt, die alle durch künstliche, zwei Lanzen lange Dämme gebildet werden. Die Stadt ist so groß wie Sevilla oder Córdoba; ihre Straßen, ich spreche von den wichtigsten, sind sehr breit und gerade; einige von ihnen und alle kleineren bestehen halb aus Land, halb aus Wasser und werden mit Kanus befahren. Alle Straßen haben in Abständen Öffnungen, durch die das Wasser fließt und von einer Straße zur anderen gelangt; und über diesen Öffnungen, von denen einige sehr breit sind, gibt es auch sehr breite Brücken aus großen, sehr stabilen Holzstücken …“ Wie er waren alle aus Europa Kommenden erstaunt darüber, wie es möglich war, das die „Wilden“, Azteken, Mayas, Inkas und andere, schon Jahrhunderte früher in der Lage waren, solche Städte. Paläste, Straßen und Pyramiden zu erbauen, die die europäischen Baukünste bei weitem übertrafen.

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